Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz in der Unterhaltungselektronik
Künstlichen Intelligenz verspricht ein revolutionäres Unterhaltungserlebnis. Wir geniessen personalisierte Welten, haben den virtuellen Assistenten stets dabei und erleben fesselnde Bilder dank immersiven Technologien. Wo die Reise hingeht, weiss aber noch keiner.
Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Einfluss auf nahezu alle Bereiche unseres Lebens gehabt. Insbesondere in der Unterhaltungselektronik hat die KI das Potenzial, unsere Erfahrungen und Interaktionen grundlegend zu verändern. Der Bereich, in dem sich KI einsetzen lässt, ist enorm breit. Ob massgeschneiderte Empfehlungen für den Kinoabend, eine Kaffeemaschine, die auf Sprachbefehl einen Espresso brüht oder ein Game, das sich dem Spieler anpasst - Künstliche Intelligenz macht es möglich.
Wir sind allerdings noch lange nicht am Endpunkt angekommen. Im Gegenteil: Die Zukunft der KI in der Unterhaltungselektronik verspricht aufregende Innovationen und bahnbrechende Entwicklungen, die unsere Vorstellungskraft heute herausfordern. Aber wer hätte den vor einigen Jahrzehnten geglaubt, dass wir heute mit KI-Systemen chatten, um Lösungen für unsere Probleme zu finden?
Die KI weiss, was wir schauen wollen
Die Zeiten, in denen wir uns gelangweilt durch Kanäle zappen, ist längst vorbei. Dank Netflix und Co. streamen wir Filme und Serien, wann und wo wir wollen. Allerdings ist das Angebot enorm gross. Hier hilft die KI weiter. Mittels Algorithmen findet sie heraus, welche Sehgewohnheiten wir mitbringen und was unseren Geschmack trifft.
Personalisierte Empfehlungen sind aber nicht nur im Bereich des Film-Streamings anzutreffen. Mehr und mehr lernen die KI-Algorithmen, welche Musik wir hören, welche Bücher wir lesen und was wir gerne machen. Das ermöglicht es ihnen, uns Inhalte vorzuschlagen, die tatsächlich unseren Wünschen und Vorlieben entsprechen. Das Resultat: Die Benutzerzufriedenheit steigt und das Unterhaltungserlebnis wird besser. Schliesslich wollen wir lieber einen passenden Film schauen, als stundenlang das Angebot zu durchsuchen.
Trotzdem kommt bei gewissen Menschen ein ungutes Gefühl auf, wenn sie von personalisierten Empfehlungen lesen. Lebe ich in Zukunft in einer Filterblase ohne Vielfalt und neuen Erfahrungen? Was macht das KI-System mit meinen persönlichen Daten? Welche Daten werden genau gespeichert? Werde ich zum gläsernen Menschen? Diese Fragen zeigen, wie wichtig eine ausgewogene Herangehensweise ist. Personalisierte Empfehlungen ja, aber bitte ohne die Vielfalt, den Datenschutz und die individuelle Kontrolle zu beeinträchtigen.
“Alexa, plane meine Termine”
KI kann aber nicht nur empfehlen, sondern auch zuhören. Unternehmen wie Amazon, Google und Apple haben Assistenten wie Alexa, Google Assistant und Siri geschaffen, die in der Lage sind, natürliche Sprache zu verstehen und darauf zu reagieren. So klingt es zu Hause dann folgendermassen: “Siri, spiel End Of Youth von Ed Sheeran” oder “Alexa, muss ich heute einen Regenschirm mitnehmen?”
Die Vorteile liegen auf der Hand. Statt dass wir unsere Anfragen eintippen müssen, können wir einfach reden, um Befehle zu erteilen oder Fragen zustellen. Gleichzeitig sparen wir Zeit, da wir Aufgaben schneller und effizienter erledigen. Auch der virtuelle Assistent hilft Benutzern bei verschiedenen Aufgaben. Er beantwortet Fragen, liefert Informationen, durchsucht das Internet, plant Termine, versendet Nachrichten und steuert Smarthome-Geräte. Und diese Entwicklung ist noch nicht zu Ende: Durch die kontinuierliche Verbesserung der KI-Modelle können virtuelle Assistenten immer komplexere Aufgaben bewältigen.
Bilder, Musikstücke, Skulpturen - einzigartig und kreativ
Eher neu ist die generative Künstliche Intelligenz in der Bevölkerung. Der Begriff beschreibt eine KI, bei der Algorithmen verwendet werden, um neue Inhalte zu erstellen, die ähnlich wie von Menschen erzeugte Werke aussehen oder klingen. Maschinen sind in damit also in der Lage Kunst zu produzieren: Bilder, Musikstücke, Skulpturen - einzigartig und kreativ. Diese KI soll aber nicht einfach nur selbst produzieren, sondern auch als Werkzeug für Künstler, Designer und Musiker dienen, um ihre kreativen Prozesse zu unterstützen.
Darf Künstliche Intelligenz einen Fotowettbewerb gewinnen?
Allerdings wirft die Verwendung von generativer KI auch ethische Fragen auf, insbesondere in Bezug auf Urheberrechte und die Originalität von Werken, die von KI generiert werden. Bei den diesjährigen «Sony World Photography Awards» hat beispielsweise ein mit KI generiertes Bild den ersten Platz gewonnen. Der Berliner Fotograf Boris Eldagsen wollte damit die Diskussion um KI in der Kunst anstossen - etwas, dass er definitiv geschafft hat.
Das zeigt, dass wir als Gesellschaft der Technologie nachhinken. Unsere Gesetze und Ethik sind noch nicht (immer) auf Künstliche Intelligenz angepasst. Und durch die rasante Weiterentwicklung ist es eine Herausforderung, damit Schritt zu halten. Bildung und Aufklärung sind daher enorm wichtig, aber auch Diskussionen und Zusammenarbeit zwischen Akteuren aus verschiedenen Bereichen.
Salome Kern - EP:Redaktion / Journalistin
Jenseits des Tellerrandes findet das Leben statt und genau dort suche ich täglich nach Inspiration.
Am liebsten im Kopfstand, denn neue Perspektiven schaffen neue Welten.