Multiroom-Audio
Ein Trend, der das ganze Haus mit Musik versorgt 

Salome Kern, Dietlikon 07.02.2022

Mit Multiroom-Audio steht unbegrenztem Musikgenuss nichts mehr im Weg. Drahtlose Lautsprecher in einem lokalen Netzwerk ermöglichen nicht nur Sound in allen Räumen, sondern erlauben uns auch in jedem Raum ein anderes Lied abzuspielen. Doch das breite Angebot an unterschiedlichen Möglichkeiten macht die Auswahl des richtigen Systems nicht ganz einfach.

Multiroom-Audio bringt das Hörerlebnis auf ein neues Niveau. Musik im Schlafzimmer, Musik in der Küche und Musik im Badezimmer. Kurz gesagt: Mit einem Multiroom-Audiosystem hören Sie überall dort Musik, wo Ihr WLAN ist. Die Idee ist nicht neu, aber die Systeme finden immer mehr Platz in unserem Zuhause. Einer der grossen Pioniere für Multiroom-Audio ist Sonos, mittlerweile gibt es allerdings zahlreiche Anbieter, Plattformen und Möglichkeiten, was die Auswahl des richtigen Systems erschwert.

Wie funktioniert Multiroom-Audio?

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet Audio in mehreren Räumen. Mit dem System kann entweder das gleiche Lied in unterschiedlichen Zimmern oder auch verschiedene Lieder in verschiedenen Räumen gleichzeitig abgespielt werden. Möchten Sie also im Wohnzimmer ein Rockalbum hören, kann der Partner im Schlafzimmer zu klassischer Musik einschlafen - und das über dasselbe System.

Die Quelle der Musik kann dabei unterschiedlich sein: Je nach System und Zubehör können Sie entweder über Musikdienste wie Spotify streamen oder aber auch Ihre Musiksammlung hören. Meist funktioniert Multiroom-Audio ohne Kabel und wird über eine App gesteuert. Es muss nicht gleich ein komplettes System für das ganze Haus sein: Sie können mit einem Speaker im Wohnzimmer starten und dann nach und nach die anderen Räume mit Lautsprechern ausrüsten.

Das müssen Sie beim Kauf beachten

Multiroom-Audio läuft über Lautsprecher, aber auch über Geräte wie die Soundbar. Beim Kauf darf aber nicht vergessen werden, dass die unterschiedlichen Systeme häufig nicht kompatibel sind. Haben Sie sich also für einen Hersteller entschieden, können Sie deren Lautsprechern meist nicht mit anderen Marken mischen.

Der Kauf eines neuen Multiroom-Audios muss daher gut überlegt werden. Wie gross sind Ihre Räume? Wollen Sie 20, 50 oder 100 Quadratmeter beschallen? Je nachdem benötigen Sie grössere oder mehrere Lautsprecher pro Raum. Auch hat nicht jedes System dieselbe Kapazität an gleichzeitig nutzbaren Endgeräten. Ebenso wichtig ist die Kompatibilität Ihres bevorzugten Streaming-Dienstes: Durch die hohe Anzahl an Anbietern von Musik-Streaming gibt es kein Multiroom-Audio-System, dass alle unterstützt. So unterstützt zum Beispiel Spotify AirPlay 2 von Apple noch immer nicht - obwohl die Funktion gemäss Gerüchten im letzten Sommer mittlerweile aktiviert sein sollte.

Das macht die Auswahl so schwierig: Gerade wenn Sie Ihr gesamtes Haus mit einem neuen System ausrüsten möchten, lohnt es sich, bei einem EP: Experten um Rat zu fragen. 

Ein Trend im Bereich Multiroom-Audio sind speziell eingerichtete Hörräume. Ein Luxus, den besonders jene schätzen, die sich erstklassigen Klang ohne Unterbrechung wünschen. Dabei ist Multiroom-Audio nicht nur für Musik-Streaming gedacht, auch Vinyl-Enthusiasten kommen auf Ihre Kosten. Der Schallplattenspieler kann entweder über einen Phono-Input verbunden werden oder - falls der Spieler nicht über diesen Input verfügt - über ein Phono-Preamplifier zwischen dem Plattenspieler und dem Hauptgerät des Multiroom-Systems. Selbstverständlich kann auch der TV in das System integriert werden: So können Sie beispielsweise Musikvideos über den TV im Wohnzimmer laufen lassen und verpassen, auch wenn Sie in der der Küche stehen, keine Songzeile mehr.

Sonos gewinnt Patentstreit gegen Google

Während Sonos schon lange im Markt für Multiroom-Audio ist und mit Herstellern wie Denon, Bose oder Loewe konkurrenziert, preschen nun auch die Giganten wie Apple und Co. in das Gebiet vor. Daraus ist Anfang 2020 ein Patentstreit entstanden, der nun Folgen für Nutzer von Google-Lautsprechern hat: Die Handelsbehörde ITC hat vor Kurzem entschieden, dass der Suchmaschinen-Riese fünf Patente von Sonos verletzt. Das heisst nun, dass die Geräte ohne Änderungen nicht mehr importiert werden dürfen. Gewisse Änderungen bedeuten weniger Komfort für die Besitzer der Home-Lautsprechern.

Bei Sonos werden die Lautsprecher nicht via Bluetooth verbunden, sondern bilden ein eigenes Wi-Fi-Mesh-Netzwerk. Das Wort Mesh kommt aus dem Englischen und steht für “Ineinandergreifen”. Der Begriff Mesh-WLAN beschreibe ein lokales Netzwerk, das kabellos funktioniert und mithilfe von verschiedenen Zugangspunkten die gesamte Wohnfläche abdeckt. Es gibt aber auch Ausnahmen wie die Lautsprecher Sonos Roam und Sonos Move. Sie verbinden sich via Bluetooth, aber lassen sich dennoch ins Netzwerk integrieren. Die Lautsprecher von Sonos werden über die Sonos App gesteuert. 

Sonos ist vermutlich der bekannteste Player im Markt für Multiroom-Audio, trotzdem lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Anbietern, da jeder andere Bedürfnisse erfüllt.

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Salome KernEP:Redaktion / Journalistin
Jenseits des Tellerrandes findet das Leben statt und genau dort suche ich täglich nach Inspiration.
Am liebsten im Kopfstand, denn neue Perspektiven schaffen neue Welten.

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